Wie man auf einem Online-Flohmarkt verkauft, ohne Zeit zu verschwenden

Alte Dinge online zu verkaufen wirkt einfach: Foto machen, hochladen – fertig. In der Realität entscheiden jedoch kleine Details darüber, ob etwas tatsächlich verkauft wird oder nur wochenlang online bleibt. Wer nicht nur inserieren, sondern wirklich verkaufen will, braucht einen durchdachten Ansatz. Hier sind praktische Tipps für private Verkäufer.

1. Verkaufen Sie nur Dinge, die jemand wirklich brauchen könnte

Bevor Sie etwas fotografieren, stellen Sie sich eine einfache Frage: Wer könnte das brauchen? Es geht nicht darum, wie viel Ihnen die Sache einmal wert war – entscheidend ist, ob sie für jemand anderen heute noch nützlich ist oder Interesse weckt.

  • Alltagsgegenstände, die funktionieren oder repariert werden können
  • Vintage-Stücke oder Sammlerstücke
  • Teile für Bastler oder Ersatzteile
  • Dinge, die Erinnerungen oder Nostalgie auslösen

Alles andere kann man oft besser verschenken oder entsorgen.

2. Gute Fotos sind die halbe Miete

Der erste Eindruck zählt – und das ist in 90 % der Fälle das Bild. Wer keine klaren, realistischen Fotos hat, wird übersehen. Achten Sie auf:

  • Tageslicht statt Blitz oder dunkler Ecken
  • Neutralen Hintergrund – z. B. Tisch, Wand oder Fußboden
  • Mehrere Perspektiven – Gesamtansicht, Details, eventuelle Mängel

Wenn nötig, zeigen Sie einen Größenvergleich (z. B. mit einer Hand oder einem Lineal).

3. Klarer Titel, ehrliche Beschreibung

Der Titel sollte sagen, was es ist – nicht mehr, nicht weniger. Zum Beispiel:

  • „Kaffeemaschine, funktionsfähig, gebraucht“

In der Beschreibung sollten Sie angeben:

  • Alter oder Zustand
  • Bekannte Mängel (nicht verschweigen)
  • Was enthalten ist (Kabel, Anleitung usw.)
  • Optional: warum Sie es verkaufen

Keine Übertreibungen. Wer schreibt „wie neu“ und zeigt Kratzer, wird nicht ernst genommen.

4. Faire Preisgestaltung

Setzen Sie einen Preis, der realistisch ist. Nicht zu hoch (das schreckt ab), aber auch nicht so niedrig, dass es unglaubwürdig wirkt. Orientieren Sie sich an ähnlichen Angeboten und stellen Sie sich ehrlich die Frage: Was würde ich dafür zahlen?

Wenn Sie verhandlungsbereit sind, schreiben Sie z. B. „VB“ (Verhandlungsbasis).

5. Kommunikation: schnell und freundlich

Viele Verkäufe platzen, weil man nicht reagiert oder ausweichend antwortet. Antworten Sie möglichst zügig, sachlich und freundlich:

  • „Ja, noch da“
  • „Abholung abends möglich“
  • „Versand gegen Kostenübernahme“

Vermeiden Sie lange Diskussionen oder Unklarheiten – je direkter, desto besser.

6. Versand oder Abholung: Klare Ansage

Viele Interessenten schreiben gar nicht, wenn nicht klar ist, wie sie die Ware bekommen können. Geben Sie deshalb immer an:

  • Ob Sie Versand anbieten oder nur Abholung
  • Wer die Versandkosten trägt
  • Bei Abholung: in welchem Stadtteil oder Ort

Bei größeren Gegenständen: Weisen Sie darauf hin, ob Hilfe beim Tragen nötig ist.

7. Nach dem Verkauf: Anzeige aktualisieren

Löschen Sie die Anzeige nicht sofort – besser: Schreiben Sie „VERKAUFT“ in den Titel oder in die Beschreibung. Das zeigt anderen Nutzern, dass Sie aktiv sind. Wenn möglich, bitten Sie um eine Bewertung oder geben selbst eine ab.

Fazit

Online verkaufen ist kein Glücksspiel – es ist Kopfsache. Wer klare Fotos zeigt, sachlich schreibt, realistisch bepreist und gut erreichbar ist, wird verkaufen. Wer zu viel verspricht, sich nicht meldet oder unklar bleibt, wird scrollend übergangen.

Verkäufe gelingen am besten, wenn man sie wie eine kurze, saubere Abwicklung behandelt: direkt, freundlich und ohne Spielchen. Dann klappt’s auch mit dem nächsten Käufer.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.